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CO2-Nutzungskosten

Als CO2-Nutzungskosten (englisch: carbon opportunity costs) bezeichnen einige Klimaforscher*innen CO2-Emissionen, die theoretisch eingespart werden könnten, wenn eine bestimmte klimaschädliche Praxis nicht stattfinden würde. Konkret geht es den Forschern*innen um den Flächenverbrauch für Futtermittelproduktion: würden die betrachteten Flächen nicht für Futtermittelproduktion verwendet, sondern der natürlichen Vegetation überlassen, würde auf diesen Flächen CO2 gebunden. Die Menge dieses CO2, das wegen der Nutzung der Flächen für Futtermittel nicht gebunden wird, nennen die Autor*innen CO2-Nutzungskosten.*

Die CO2-Nutzungskosten werden in einem komplexen Modell berechnet. Hayek, Harwatt, Ripple und Mueller (2020) teilen folgende Ergebnisse mit:

  • es geht um eine Menge von geschätzt 332–547 Gigatonnen Kohlenstoff, das entspricht ((332+547)/2)*44/12 = ca. 1600 Gigatonnen CO2. (Im Vergleich: der CO2-Ausstoß 2010 betrug weniger als 50 Gigatonnen CO2)
  • 72% davon entsprechen Flächen, die zur Zeit Weideland sind
  • 28% hingegen sind Flächen, auf denen zur Zeit Futtermittel angebaut werden

Den Autor*innen zufolge reichen diejenigen Flächen, auf denen jetzt schon für den direkten menschlichen Verzehr angebaut wird, aus, um den aktuellen globalen Bedarf an Eiweiß zu decken.

Quellen:

  • Hayek, M. N.; Harwatt, H.; Ripple, W. J. & Mueller, N. D. The carbon opportunity cost of animal-sourced food production on land Nature Sustainability, , 2020, 4, 21-24.
  • Searchinger, T. D.; Wirsenius, S.; Beringer, T. & Dumas, P. Assessing the efficiency of changes in land use for mitigating climate change Nature, 2018, 564, 249-253.

*) Alternative Übersetzungen wären "CO2-Alternativkosten" oder "CO2-Opportunitätskosten".



Backlinks:
Ökologie:Landnutzungsänderung

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