Schäden in Höhe einer halben Million Euro Kosten verursacht der Klimawandel bei den deutschen Landwirten, hat der Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) herausgefunden. Das Problem besteht allerdings nicht im Klimawandel an sich, sondern in der Tatsache, dass sich bislang zu wenige deutsche Agrarbetriebe gegen klimabedingte Schäden versichert hätten. Und das wiederum läge an den hohen Steuern (19 %) auf derartige Versicherungen, welche auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft beeinträchtigten. All das berichtete agrar-heute am 9.12.16.
Man müsste lachen, wenn man nicht weinen müsste, wie es so schön heißt.
Fragen wir lieber mal, was die deutsche Landwirtschaft an Schäden anderswo in der Welt anrichtet. Eine Bierdeckel-Rechnung reicht dazu aus. Zunächst verursacht der Klimawandel geschätzt 400.000 Todesopfer im Jahr. Diese
Kosten können nicht in Geld ausgedrückt werden. Hinzu kommen geschätzt finanzielle Kosten in Höhe von 1,5 % der globalen Wirtschaftsleistung (eigentlich 1.6 %). Letztere setzen wir mit 70 Billionen Dollar an (eigentlich 73,99 Billionen). Deutschland machen wir für 2 % der globalen Emissionen verantwortlich (eigentlich sind es 2,4%). Der Landwirtschaft schlagen wir davon 10 % zu (in Wirklichkeit sind es mehr als 13 %.) Zusammengerechnet verursacht die deutsche Landwirtschaft pi mal Daumen jährlich:
10% von 2% von 1,5% von 70 Billionen Dollar = 2,1 Millarden Dollar ~ 2 Milliarden Euro an Schaden.
Die Rechnung ist in der Größenordnung richtig und dennoch irreführend: es ist nicht die Landwirtschaft an sich, sondern im wesentlichen die Tierproduktion, die diese Schäden verursacht. Diese machen wir für 70% der Kosten verantwortlich (wahrscheinlich sind es mehr). Dann sind wir bei fast 1,5 Milliarden Euro Klimaschäden jährlich, neben den über 800 toten Menschen, welche die deutsche Tierproduktion auf dem Gewissen hat, allein aufgrund der Treibhausgasemissionen.
Hinzu kommen nicht nur weitere aktuelle Umweltschäden und zukünftige Klimaschäden, die durch die aktuellen Emissionen verursacht werden, sondern auch millionenfaches Leid nichtmenschlicher Tiere in den Zucht-, Mast- und Schlachtanlagen der Tierproduktion.