Samstag, 14.10.2017
Demonstration gegen Agravis-Futtermittelwerk in Fürstenwalde
Klima-Aktivist*innen demonstrierten gegen die Erweiterungspläne des Futtermittelkonzerns in Fürstenwalde.
Unter dem Motto „Futtermittelimporte stoppen! Tierfabriken dichtmachen! Klimagerechtigkeit erkämpfen!“ demonstrierten heute etwa 40 Aktivist*innen in Fürstenwalde. Im Anschluss kam es zu einer symbolischen Sitzblockade eines der Haupttore vom Agravis-Werk. Zu der Demonstration aufgerufen hat das überregionale Netzwerk Animal Climate Action.
Um 10.30 Uhr startete die Aktion mit einen Infostand der Gruppe „Tierfabriken Widerstand“ auf dem Marktplatz von Fürstenwalde, es wurden Flyer verteilt und Gespräche mit Passant*innen geführt. Gegen 11.30 Uhr versammelten sich die Demonstrant*innen auf dem zentralen Platz und hörten dem ersten Redebeitrag zu. Ein Redner des Netzwerkes Animal Climate Action kritisierte die Tierproduktion und die damit einhergehenden Futtermittelimporte sowie ihren Beitrag zum Klimawandel.
Anschließend zog der Demonstrationszug mit Schildern, Transparenten und Sprechchören wie „Landraub, Ausbeutung, Erosion – stoppt, stoppt die Tierproduktion“ durch die Straßen von Fürstenwalde bis ins Industriegebiet, wo sich das Futtermittelwerk von Agravis befindet. Hier folgten weitere Beiträge, die den geplanten Ausbau, die Machtkonzentration von Agrarunternehmen, das Leid der Tiere und die Notwendigkeit von direkten und entschlossenen Aktionen thematisierten.
Um die Dringlichkeit der Thematik zu unterstreichen und direkten zivilen Ungehorsam als eine mögliche Aktionsform zu erproben, besetzten einige Aktivist*innen kurzentschlossen einen der Zufahrtswege und blockierten das Werk somit symbolisch.
„Eine mögliche Blockade des Futtermittelwerks, wie wir es heute symbolisch durchgeführt haben, knüpft sowohl an ähnliche vorangegangene Proteste der Tierbefreiungsbewegung als auch der Klimabewegung gegen Braunkohle an. Um den Klimawandel zu stoppen, werden Demonstrationen und Petitionen alleine leider nicht ausreichen. Wir müssen den verantwortlichen Akteuren deutlich machen, dass wir auch zu direkten Eingriffen in Produktionsprozesse bereit sind, um zu verhindern, dass sie weiterhin unser aller Lebensgrundlage zerstören und ausplündern. Das war erst der Anfang!“ kommentierte Tina S.
„Mit der Demonstration konnten wir in Fürstenwalde und darüber hinaus ein sichtbares Zeichen gegen Tierproduktion im Allgemeinen und Futtermittel im Besonderen setzen. Wir haben gute und wichtige Gespräche mit Passant*innen sowie Anwohner*innen geführt und uns untereinander vernetzt. Wir konnten einem konkreten Profiteur des Klimawandels deutlich machen, dass wir seine Ausbaupläne nicht unwidersprochen hinnehmen. Unterm Strich ein erfolgreicher Tag.“ bewertete Marcel H. die Demonstration.
Zur Gruppe Animal Climate Action (AniCA):
Animal Climate Action (AniCA) ist ein Netzwerk aus Einzelpersonen und Gruppen aus der Klima- und der Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung mit dem Ziel, den Zusammenhang von Klimawandel und Tierproduktion in beiden Bewegungen und in der darüber hinaus gehenden Öffentlichkeit nachdrücklich in den Blickpunkt zu rücken. Wir sind aus klima- und umweltpolitischen sowie aus tierethischen Gründen gegen Tierproduktion und für eine solidarische öko-vegane Landwirtschaft.
Liebe Grüße
Animal Climate Action
2. November 2017 um 0:49
Leider hab ich’s zur Demo nach Fürstenwalde nicht mehr geschafft. Aber Eure Podiumsdiskussion tags zuvor war sehr gut. Entschiedene, konstruktive und nachdenkliche Beiträge!
10. Mai 2019 um 10:00
Thank you for the great article
Pingback: Futtermittelwerk in Brandenburg soll erweitert werden – Tierfabriken-Widerstand