6. Dezember 2016
von Karpfen
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Die Demo „Tierproduktion stoppen! Klima retten!“ am 12.11.2016 in Hannover wurde von über 30 Gruppen unterstützt, darunter auch der Organisation ROBIN WOOD. Hier veröffentlichen wir ihren Redebeitrag zur Demo.
Hallo alle zusammen,
ich freue mich sehr heute mit so vielen verschiedenen Gruppen auf dieser bunten Demo gegen die Euro Tier als Größte Tierproduktionsmesse Europas zu sein.
Ich bin sehr froh darüber, dass es nun seit einiger Zeit das Netzwerk Animal Climate Action gibt. Danke für die Organisation dieser Demo.
Bisher war das Klimathema in Deutschland sehr auf Braunkohle-Abbau und -Verstromung fokussiert. (Kohleabbau als größte CO2 Schleuder Europas. Es ist ein guter, eindeutiger Aufhänger um den Klimawandel fassbar zu machen. Doch natürlich nicht die einzige Ursache.) Es ist inspirierend, wie die Anti-Braunkohle-Bewegung wächst und sich nun mit anderen Kämpfen verbindet. Durch Animal Climate Action wird diese Verbindung praktisch gemacht.
Die Verbindung von Klimawandel und Tierproduktion zeigt auf, dass die Probleme größer sind als Einzelkämpfe. Auch die Lösungen sind vielfälltig. Wir müssen gemeinsam an ihnen arbeiten.
Robin Wood beschäftigt sich seit der Gründung in den 80er Jahren mit dem Thema Waldsterben und dessen verschiedenen Ursachen. Seitdem ist einiges passiert. Der Ausstoß von Stickoxiden aus Verkehr und Transport, ein damals wesentlicher Antreiber des Waldsterbens, ist dank neuer Technologien und besseren Filtersystemen stark reduziert worden. Doch grüne Technologien reichen nicht aus. Es sind immernoch 2/3 aller Bäume beschädigt.
Wir brauchen einen grundlegenden Wandel unserer Wirtschaftsweise. Wir brauchen einen grundlegenden Wandel im Umgang mit unserer Umwelt.
Doch was haben Robin Wood und das Thema Waldsterben nun mit Tierproduktion und Klimawandel zu tun?
Durch die Tierproduktion entstehen riesige Mengen an stickstoffhaltiger Gülle. Das Ökosystem kann die gigantischen Summen nicht mehr aufnehmen. Stickstoff gelangt in die Umwelt und schädigt Böden, Wälder, und unser Grundwasser. Die Hälfte aller Pflanzenarten auf der „Roten Liste“ sind wegen zu hoher Nährstoffeinträge vorm Aussterben bedroht. Hier in Deutschland werden die von der EU festgelegten Grenzwerte schon seit Jahren überschritten. Doch auch weltweit werden für die hier Tierproduktion wertvolle Wälder vernichtet. Vor allem im globalen Süden.
Ein ausschlaggebender Faktor ist der Anbau von Tierfutter auf Flächen, die sonst bewaldet bleiben würden. Und genau dieser Waldverlust beschleunigt den Klimawandel. An der Tierproduktion bereichern sich Wenige drastisch auf Kosten von Mensch und Umwelt. Sie ist wissenschaftlich bestätigt ungesund,
unethisch, unfair und führt zu einer langen Liste schwerster ökologischer Probleme.
Wir fordern jetzt und sofort:
- Keine neuen Mastanlagen und Schlachthöfe
- Kein Soja (und Palmöl) mehr im Tierfutter
- Drastische Reduktion der Stickstoffeinträge, und starke Grenzwerte für Luftschadstoffe & Gewässerbelastung
- Beendigung der Zusammenarbeit mit der EuroTier durch das Land Niedersachsen und die Stadt Hannover
Wo sie ihre Zerstörung feiern wollen, müssen sie mit unserem Gegenwind rechnen!