Animal Climate Action

9. Dezember 2018
von schnabeltier
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Video zu den Climate & Justice Games

Endlich steht das Abschluss-Video bereit – mit Aufnahmen und Fotos von den vielfältigen Protesten und Aktionen, die während der Climate & Justice Games stattfanden.

Ihr könnt es hier angucken.

Die Berichterstattung zu den Games könnt ihr immer noch auf dem Blog nachlesen: https://climate-and-justice.games/

Außerdem möchten wir uns bei allen Unterstützer*innen und Aktivist*innen bedanken, die uns geholfen haben, diese intensive Woche zu rocken!

17. November 2018
von Möwe
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Gemeinsamer Kampf für Klimagerechtigkeit

Unsere Grußbotschaft zum Treffen des Netzwerks Climate Justice Action, das parallel zu unseren Climate & Justice Games in Tschechien stattfindet:

Today our solidarity goes out to the Climate Justice Action meeting in Ostrava, Czech Republic. If we weren’t organizing and participating in the Climate & Justice Games we would definitively be there too.

The Climate & Justice Games are an event for decentral actions protesting climate change and injustice. The occasion is the EuroTier – one of the biggest animal farming fairs in the world. This week we are aiming to remind everybody that animal production is one of the major factors for climate change and that both animal production and climate change are a bottomless cause for destruction and harm.

In the future we will carry on connecting the struggle for climate justice with the struggle against animal prduction. We are looking forward to engaging in the Turning the Tide campaign and are excited for the output of this week’s CJA-meeting.

We hope to see you soon: In climate camps, federal meetings, during protest or at the next Climate & Justice Games!

Standing united for grassroot climate movements all over the word!

Call for action: https://climate-and-justice.games/pages/infos-in-english/call-for-action/

17. November 2018
von Karpfen
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Vierter Aktionstag der Climate & Justice Games in Hannover: Blockade eines Messeeingangs, Kleister, Kreide und viele Aktionen in der Innenstadt

Der Freitag markierte den bisherigen Höhepunkt der Climate & Justice Games in Hannover

Eine Reihe von Aktionen fand über den Tag verteilt in der Innenstadt Hannover wie auch am Gelände der EuroTier-Messe statt.
Der Aktionstag begann mit einer Blockade-Aktion: 30 Umwelt- und Tierrechtsaktivist*innen blockierten mit einer Sitzblockade den nördlichen Eingang der EuroTier. Auf einem großen Banner war zu lesen: „Capitalism kills people, animals and our planet“.
Bericht und Bilder: https://climate-and-justice.games/blockadeaktion-vor-dem-messeeingang-nord/

Kurz danach fand eine weitere Protest-Aktion vor der EuroTier statt: Aktivist*innen von der Kampagne „Free the Soil“ gaben, als YARA-Kunstdüngersäcke verkleidet, blaue Pillen aus, die den Klimawandel vergessen lassen sollten. Die Botschaft war klar: entweder wir glauben weiterhin an die Lügen und lassen die Agrarindustrie ihre “business-as-usual”-Strategie weiterführen, oder wir kämpfen gemeinsam, um YARA und die Kunstdüngerindustrie für Klimagerechtigkeit zu zerschlagen!
Bericht und Bilder: https://climate-and-justice.games/kampagne-free-the-soil-protestaktion-gegen-yara-an-der-eurotier-messe-de/

Unter dem Motto „Kleistern gegen Tierausbeutung und Klimawandel“ demonstrierte eine weitere Gruppe von Aktivist*innen ihren Protest sichtbar für Besucher*innen mit Farbe und Plakaten auf den Wegen zur EuroTier!
Bericht und Bilder: https://climate-and-justice.games/kleistern-gegen-tierausbeutung-und-klimawandel/

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Am Mittag installierten Aktivist*innen um die Tierbefreier Bochum einen fiktiven Tatort in der Innenstadt Hannover, um auf die verantwortungslosen Praktiken in der Tierproduktion aufmerksam zu machen.

Über den Nachmittag hinweg fand in der Innenstadt eine Reihe von Aktionen für globale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Tierrechte statt.

Zunächst protestierten ca. 30 Aktivist*innen, eine*r davon als Kuh verkleidet, vor dem niedersächsischen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft für einen Systemwechsel in der Landwirtschaftspolitik. Nach der Aktion kam es zu einem Zwischenfall mit der Polizei, die von Mitarbeiter*innen des Ministeriums gerufen wurde unter der Behauptung, dass es zu Sachbeschädigungen gekommen sei. Dabei hatte es die Polizei offensichtlich auf die Kuh abgesehen – Zitat von einer Polizist*in: „Alle, die hier sind, bleiben hier – insbesondere die Kuh!“. Der Vorwurf: die Kuh habe mit ihrem Euter Farbschmierereien verursacht. Nachdem die Polizist*innen einsehen mussten, dass das Malen mit Kreide den Tatbestand der Sachbeschädigung nicht erfüllt, ließen sie die Aktivist*innen weiterziehen.
Bericht und Bilder: https://climate-and-justice.games/aktivistinnen-protestieren-in-hannover-kreativ-f%C3%BCr-globale-gerechtigkeit-klimaschutz-und-tierrechte/

Im Anschluss daran führten die Aktivist*innen eine symbolische Schließung einer Primark-Filiale durch, um gegen die Ausbeutung und Umweltzerstörung durch die „fast-fashion“-Industrie zu protestieren.
Bericht und Bilder: https://climate-and-justice.games/der-wahre-preis-der-mode/

Außerdem stellten Aktivist*innen fest, dass bei Primark Ware massenweise falsch ausgezeichnet worden war. Weder die extremen Ausbeutungsverhältnisse in den Herstellerländern noch die Umweltkosten waren auf den Preisetiketten richtig angegeben. Kurz entschlossen halfen sie deshalb dem Personal bei der Korrektur dieses Fehlers. Wie sie das taten, könnt ihr diesem Video entnehmen: https://climate-and-justice.games/static/media/uploads/Primark.mp4

Zum Abschluss forderten Aktivist*innen mit Staubmasken ausgestattet am Niedersächsischen Verkehrsministerium eine Verkehrswende: Abkehr vom Flug- und Individualverkehr, und Stärkung des öffentlichen und des Radverkehrs sowie die kostenlose Nutzung des ÖPNV.

Neben den ganzen Aktionen fanden umfassende anlasslose Polizeikontrollen statt. Personalienkontrollen wurden durchgeführt, bei Nicht-Kooperation wurden Durchsuchung, Ingewahrsamnahmen und ED-Behandlungen angedroht. Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen, eine davon erhielt von der Polizei eine miserable gewaltvolle Behandlung auf der Polizeiwache. Am Abend des Tages waren alle Personen freigelassen.
Einen Bericht findet ihr hier: https://climate-and-justice.games/bericht-von-gewahrsam-und-miserabler-gewaltvoller-behandlung-auf-polizeiwache/

15. November 2018
von Möwe
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Dritter Aktionstag der Climate & Justice Games in Hannover: Crime Scenes vor dem niedersächsische Landwirtschaftsministerium und Aktion bei McDonald’s

Am Donnerstagmorgen, dem dritten Aktionstag der Climate & Justice Games, hatten Aktivist*innen in den frühen Morgenstunden „Tatortmarkierungen“ mit den weißen Umrissen eines Huhnes, eines Schlachterbeils und Kunstblut vor dem Landvolk Niedersachsen hinterlassen. Ähnliche „Crime Scenes“ wurden auch an anderen Orten, darunter dem Landwirtschaftsministerium und dem Futtermittel- und Agrarkonzern AGRAVIS, gesichtet. Nachmittags zeigten Aktivist*innen von ARIWA Filme aus Schlachtfabriken vor einer McDonald’s-Filiale in der Innenstadt Hannovers.


„Es ist inzwischen nicht mehr zu leugnen, dass sowohl Klima- als auch Tierschutz – geschweige denn Klimagerechtigkeit und Tierbefreiung – von oben nicht funktioniert; das derzeitige System nützt wenigen und schadet allen, und immer mehr Menschen wird daher klar, dass ernstgemeinter Klimaschutz und gesellschaftliche Tierbefreiung darin bestehen muss, die Systemfrage zu stellen“, sagt Toni Kunner, die in Hannover in lokalen Initiativen aktiv ist.

Die Aktionstage dauern bis Samstag an. Die Organisator*innen gehen davon aus, dass die Games weiter an Fahrt aufnehmen werden. Durch die Verbindung verschiedener sozialer Bewegungen, allen voran der Klimagerechtigkeits- sowie der Tierrechtsbewegung, zeigt sich ein breiter Protest gegen ein ungerechtes und destruktives System, in welchem Leben und Freiheit von Menschen und anderen Tieren Profit-und Machtinteressen der Herrschenden untergeordnet werden.

15. November 2018
von Karpfen
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Zweiter Aktionstag der Climate & Justice Games in Hannover mit Adbusting und Reihe von Aktionen auf dem Messegelände

Der Mittwoch als zweiter Aktionstag der Climate & Justice Games begann mit einer Adbusting-Aktion in der Innenstadt von Hannover. Im Rahmen einer kreativen Werbeaktion in den frühen Morgenstunde tauschten Aktivist*innen fünfundzwanzig Werbe-Plakate in Schaukästen aus, um auf Gewalt, der Tiere in der Landwirtschaft ausgesetzt sind, aufmerksam zu machen. Das Motiv „Schnipp, schnapp, Hoden ab!“ sollte dabei die unerträgliche Leichtigkeit konterkarieren, mit der die Landwirtschaft eine Verlängerung der Fristen zum betäubungslosen Kastrieren fordert.

Pressemitteilung:
https://climate-and-justice.games/pages/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung-zur-adbusting-aktion-am-14112018/

AniCA trug am Nachmittag ihren Protest zu verschiedenen Profiteuren der Tierproduktion auf dem Gelände der EuroTier. Sie protestierten gegen die Ausbeutung von Menschen, Tieren und Natur und forderten Klimaschutz und einen Systemwechsel in der Landwirtschaft, der dafür erforderlich sei. Zunächst brachten die Aktivist*innen auf einem Balkon in Halle 13 „Melk- und Kühltechnik“ ein Transparent mit der Aufschrift „Tierproduktion heißt Klimawandel, Verschwendung, Ausbeutung“. Anschließend zogen sie weiter in die nächste Halle und störten dort eine Rede der Veranstalter*innen der Messe – der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft – auf dem DLG-Forum „Schwein“. Zu guter Letzt führten sie in Halle 16 („Schwein“) eine spontane Demonstration an verschiedenen zentralen Akteuren der Tierproduktion vorbei durch, unter anderem die DLG, AgrarHeute und Tönnies. Damit wollten die Aktivist*innen ihre Kritik und Forderungen direkt an die Profiteure der Ausbeutung herantragen.

Pressemitteilung:
https://climate-and-justice.games/pages/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung-von-anica-zur-aktion-auf-der-eurotier-am-14112018/

Um 17.00 Uhr machten Aktivist*innen von Animal Rights Watch (ARIWA) in Form einer Kundgebung in der Innenstadt Hannovers auf das Leid der Tiere, die für die Pelz und Lederindustrie ermordet werden, aufmerksam. Mit einer Rede wurden die Hintergründe der Produktion aufgezeigt und für die Befreiung der Tiere Position bezogen. Mittels Schildern und der Verteilung von Handzetteln gingen die Aktivist*innen außerdem direkt auf Passant*innen zu und suchten das Gespräch. Interessierte konnten darüber hinaus im ARIWA-Mobil Recherche-Materialien ansehen.

Aktions-Ticker und mehr Infos zu den Games:
https://climate-and-justice.games

14. November 2018
von Möwe
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AniCA-Aktion auf der EuroTier-Messe

Heute haben wir auf der EuroTier-Messe für Klimaschutz und gegen die Ausbeutung von Menschen, Tieren und Natur protestiert. Die Aktion fand im Rahmen der Climate & Justice Games statt, die von uns mitorganisiert wird. Wie keine andere Wirtschaftsbranche steht die Tierproduktion für extreme Tierausbeutung. Sie ist Ursache für Klimawandel, Landraub, Billigexporte, Niedriglohnarbeit, Artensterben und die Verletzung weiterer planetarer Grenzen. Für einen wirksamen Klimaschutz muss es auch einen Systemwechsel in der Landwirtschaft geben. Mit einem Bannerdrop und mehreren Protesten haben wir unsere Kritik und unsere Forderungen direkt zu den Profiteuren der Ausbeutung getragen.

Weitere Infos zu den Games: https://www.climate-and-justice.games

Kontakt zum Presseteam der Climate & Justice Games:

Telefon: 015213279611
E-Mail presse@climate-and-justice.games
PGP: https://pgp.key-server.io/pks/lookup?op=get&fingerprint=on&search=0xA0D2DFDAEFAF682F

14. November 2018
von Möwe
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Climate & Justice Games: Rückblick zum ersten Aktionstag – Dienstag, 13. November 2018

Bereits einen Tag vor Beginn der EuroTier 2018 und damit auch der Climate & Justice Games führten die Umweltorganisationen ROBIN WOOD und Mighty Earth am Montag Vormittag eine Aktion am Futtermittel-Silo der Firma Rothkötter im Eurohafen Haren im Emsland durch. Sie entrollten ein eindrucksvolles Banner mit der Aufschrift „Tropenwald nicht verfüttern“, das über drei Silos spannte. „ROBIN WOOD und Mighty Earth haben recherchiert: anhand von Satellitenbildern, Schiffs- und Navigationsdaten sowie Undercover-Interviews mit Hafenmitarbeiter*innen können die Umweltschützer*innen Schiffsbewegungen zwischen den Futtermittel-Silos der Agrarfirmen Bunge und Cargill in Amsterdam und dem Silo von Rothkötter in Haren nachweisen. Das Brisante: Bunge und Cargill wurden im Mai 2018 von der brasilianischen Umweltbehörde im Zusammenhang mit illegalen Entwaldungen für den Sojaanbau mit hohen Strafzahlungen belegt.“ wird in der Pressemitteilung erläutert. Den Recherche-Bericht „Raubbau für Geflügelfleisch“ ist hier zu finden: https://www.robinwood.de/sites/default/files/Rothko%CC%88tter_Report-Digital.pdf

In der Nacht auf den Dienstag begann das Team „Die Eulen“ damit, den Spielplan der Climate & Justice Games farblich zu gestalten. Das Jobcenter, die Ausländerbehörde, das Landvolk Niedersachsen und E.ON wurden markiert.

Am Dienstag Vormittag besetzen etwa 20 Umwelt- und Tierrechtsaktivist*innen von der Kampagne gegen Tierfabriken die Zufahrt eines der 12 deutschen Standorte des Agrarunternehmens Cargill bei Salzgitter. Die Aktion stand ebenfalls im Kontext der Studie von ROBIN WOOD und Mighty Earth. Angeprangert wurden Tropenwaldrodungen für den Futtermittelanbau in Lateinamerika, woran der Konzern maßgeblich beteiligt ist und unter anderem der Belieferung des deutschen Hühnerfleischkonzern Rothkötter dient. Hier ist die Pressemitteilung zu finden: https://climate-and-justice.games/pages/aktuell/ticker-cargill-aktion/

Im Laufe des Dienstag Nachmittags führte Animal Rights Watch (ARIWA) zwei Aktionen in Hannover durch: die Aktion „Landwirtschaft erLEIDEN“ begleitete die Eröffnung der EuroTier direkt am Gelände der Messe Hannover. Im Rahmen der Aktion hielten die Aktivist*innen Redebeiträge und suchten mit Aktionsschildern und Tierkostümen das Gespräch mit Messebesucher*innen. Außerdem wurden im ARIWA-Infomobil Recherche-Material aus Tierproduktionsstätte gezeigt.

Anschließend fand auf dem Ernst-August-Platz in der Innenstadt Hannovers eine Medienaktion statt. Dort zeigten die Aktivist*innen den Pasant*innen Recherche-Videos und verteilen Flyer.

Weitere Infos zu den Climate & Justice Games:

Zum Anlass der EuroTier-Messe, der weltweit größten Fachmesse für Tierhaltung, finden in diesem Jahr erstmals auch Klimaspiele in Hannover statt. Um deutlich zu machen, dass die Ausbeutung von Tieren, Menschen und der Natur nicht losgelöst voneinander zu betrachten ist, und um die gemeinsamen Kämpfe von vielen linken und sozialen Bewegungen zu stärken, stehen Klima und Gerechtigkeit gleichermaßen im Fokus. Die Climate & Justice Games bieten die Möglichkeit, auch über die EuroTier hinaus weitere Orte und Akteure, die für den Klimawandel, Soziale Ungerechtigkeit und Tierausbeutung stehen, aufzuzeigen und zu stören.

Internetseite der Climate & Justice Games: https://climate-and-justice.games

9. November 2018
von Karpfen
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Demo “Schluss mit der EuroTier – Gerechtigkeit jetzt und hier!”

Wann:

  • Samstag, 17 November 2018, 13:00 Uhr
  • am letzten Aktionstag der Climate & Justice Games

Wo:

  • Start Ernst-August-Platz, 30159 Hannover
  • Abschluss UJZ Korn, Abschlussveranstaltung und Party der Games

 

 

Hier der Aufruf:

Alle zwei Jahre kommt die EuroTier-Messe nach Hannover, so auch wieder in diesem Jahr. Und genau wie im November 2016 wird die Präsens dieser Messe auch in diesem Jahr nicht wortlos hingenommen.

+ + + Was ist die EuroTier-Messe?

Die internationale Tierhaltungsmesse EuroTier ist eine der weltweit größten Drehscheiben der Tierausbeutungsindustrie. Vom 13. bis 16. November kommen über 2.500 Aussteller*innen aus über 60 Ländern und über 150.000 Besucher*innen aus unterschiedlichen Branchen rund um die Tierhaltung auf dem hannoverschen Messegelände zusammen.

+ + + Warum sind wir gegen die EuroTier-Messe?

1. Tierausbeutung

Die Messe gibt vor, als Leitmesse für Tierhaltungsprofis einen „umfassenden Überblick über die Innovationen bei Technik, Dienstleistungen und Genetik rund um die moderne Tierhaltung“ zu geben. Dabei geht es insbesondere um die Haltung von Rindern, Schweinen und Geflügel, weiterhin aber auch um die Haltung von Schafen, Ziegen und Pensionspferden.

Doch was bedeutet moderne Tierhaltung eigentlich?

99% des in Deutschland gegessenen Fleisches stammt aus Massentierhaltung. Die Tiere verwahrlosen in einer dunklen, reizlosen und engen Umgebung, Jungtiere und Eltern werden voneinander getrennt, ihre Körper werden verstümmelt und Krankheiten sowie schwere Leiden werden in Kauf genommen. Allein in Deutschland sterben pro Jahr etwa 50 Millionen Tiere bereits während der Aufzucht, Haltung und Mast. Weitere 4 Millionen Tiere kommen während der Transporte zum Schlachthof ums Leben. Kannibalismus, bewegungslos eingesperrte Tiermütter, künstliche Besamungen, Beschäftigungslosigkeit und ein Leben in drangvoller Enge, Dreck und den eigenen Exkrementen sind die wahren Umstände dieser „modernen Tierhaltung“.

2. Klimawandel und Umweltzerstörung

Darüber hinaus ist die Tierindustrie einer der Hauptreiber des Klimawandels. Unzählige Waldflächen werden für den Futtermittelanbau sowie für Tierhaltungsflächen gerodet. Die globale Tierproduktion wird je nach Studie bis über 25 Prozent des Treibhausgasausstoßes verantwortlich gemacht. Hervorzuheben sind dabei der immense CO2 -freisetzende Landverbrauch insbesondere für die Futtermittelproduktion sowie die klimaschädlichen Verdauungsgase vor allem der Rinder. Weiterhin verbraucht die Herstellung von Tierprodukten deutlich mehr Wasser und fossile Brennstoffe als die Erzeugung pflanzlicher Nahrungsmittel.

3. Verletzung der Menschenrechte

Über die Missachtung von Tierrechten und Umweltschutz hinaus werden auch die Rechte von unzähligen Menschen immer wieder durch die Tierleidindustrie verletzt. Im globalen Süden sind noch verbliebene indigene Kulturen existenziell von brutalem Landraub und Vertreibung zu Gunsten der Futtermittelindustrie betroffen. Hierzulande stehen Schlachtkonzerne wegen schwerer Verstöße gegen das Arbeitsrecht durch Lohndumping bis hin zu Menschenhandel in der Kritik. Der Neubau von Tieranlagen und Schlachthöfen wird häufig rücksichtslos gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung durchgesetzt.

+ + + Was fordern wir?

Zusammengefasst repräsentiert die EuroTier-Messe jegliche Form der Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt. Damit muss endlich Schluss sein. Deshalb rufen wir am Samstag, den 17. November zu einer großen Demonstration gegen die EuroTier-Messe auf. Wir fordern eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft, welche die Tiere als gleichwertige Lebewesen ansieht und die Rechte aller menschlichen und nichtmenschlichen Tiere gleichermaßen wertschätzt und respektiert. Die Zukunft der Landwirtschaft ist solidarisch, ökologisch und vegan.

2. November 2018
von Möwe
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Aufruf zu den Climate & Justice Games

Gemeinsam mit unseren Bündnispartner*innen rufen wir auf zu den Climate and Justice Games auf. Um konkret den Aspekt des Klimawandels und der Auswirkungen der Tierproduktion darauf hervorzuheben, und auf aktuelle Geschehnisse rund um den Hambacher Forst einzugehen, haben wir einen weiteren Aufruf formuliert. Dieser soll den bestehenden Aufruf ergänzen und unsere Vielfalt demonstrieren.

EuroTier Demo Fronttranspi 2

Kommt zu den Climate & Justice Games nach Hannover! Anlass ist die EuroTier, die weltweit größte Fachmesse für Tierhaltung, die im Zweijahresrhythmus in Hannover stattfindet. Die Messe ist einer der bedeutungsvollsten Treffpunkte für Akteur*innen aus der Tierproduktion und Landwirtschaft, aus nach- und vorgelagerten Branchen sowie Politik und Verwaltung. Wie keine andere Wirtschaftsbranche steht die Tierproduktion für extreme Tierausbeutung. Sie ist Ursache für Klimawandel, Landraub, Billigexporte, Niedriglohnarbeit und Artensterben.

Nur wenige der drohenden Katastrophen bedrohen das Leben auf diesem Planeten in seiner Gesamtheit so sehr wie der immer schneller voran schreitende Klimawandel. Millionen von Menschen bekommen die Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels, des Artensterbens, der Wirbelstürme, der schwindenden Gletscher, und der Dürreperioden bereits jetzt am eigenen Leib zu spüren. Vonseiten der politischen und wirtschaftlichen Eliten wird behauptet, dass sie die Lage in den Griff bekommen werden, während sie ihre Klimaziele verschieben und nichts an einer Wirtschaftsweise ändern wollen, die uns erst in dieses Schlamassel geführt hat.

Die erfreuliche Nachricht ist, dass es viele Menschen gibt, die erkannt haben, das wir nicht auf Veränderungen von oben hoffen können, und dass unsere einzige Chance die Selbstorganisation von unten ist. So wird die Kohlekommission in Berlin – die nicht einmal den Ausstieg im Namen trägt – begleitet von ermutigenden Protesten im Hambacher Forst. Dort stellen sich Aktivist*innen entschlossen und solidarisch den Plänen von RWE – trotz massiver Polizeigewalt – entgegen und verdeutlichen somit, wo das Klima eigentlich verhandelt wird: an den Orten, wo die Unternehmen Profite auf deren Kosten erwirtschaften.

Kurze Zeit zuvor verhandelte der Bauernverband mit politischen Vertreter*innen über Entschädigungen wegen der Dürre – Schäden, die die durch den Bauernverband vertretene Tierproduktionsbranche mit Ihren hohen Treibhausgasemissionen selber mit zu verantworten haben. Leider wurde dieses Ereignis nicht wie bei der Kohlekommission mit Protesten begleitet.
Das muss sich ändern, denn es ist mehr als wahrscheinlich, dass sich ähnliche Szenarien in den nächsten Jahren wiederholen, und das in zugespizter Form.

Tierproduktion und Klima
Die globale Landwirtschaft ist für ein Fünftel bis ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zusätzlich hat die Landwirtschaft auch vielfältige Auswirkungen auf weitere planetare Grenzen wie z. B. Landnutzung, Biodiversität und Stickstoffkreislauf. Diese Auswirkungen führen auch dazu, dass die Folgen des Klimawandels schwerer abzufedern sind.
Einen großen Anteil an diesen Folgen der Landwirtschaft hat die Tierproduktion, welche über 80% der globalen landwirtschaftlichen Flächen beansprucht. Im Vergleich dazu trägt die Tierproduktion nur einen vergleichsweise kleinen Teil zur Welternährung bei und kommt vorwiegend der wohlhabenderen Weltbevölkerung zugute.
An der in diesem Sommer geführten Debatte rund um Hitzewelle in Deutschland wird die Relevanz der Auswirkungen des Klimawandels auch in unserer Gegend deutlich – und vor allem die Rolle, die die Landwirtschaft dabei spielt. Der signifikante Beitrag des aktuellen Landwirtschaftsystems zum Klimawandel auf der einen Seite und dessen hohe Anfälligkeit für einen Wandel des Klimas auf der anderen Seite lässt erkennen, dass an einem Wandel der Landwirtschaft kein Weg vorbei führt. Wir fordern eine Agrarwende hin zu einer solidarischen, bio-veganen Landwirtschaft!

Klimagerechtigkeit
Auf der Agenda des Klimawandels steht die Verschlechterung der Lebensverhältnisse für die meisten Bewohner*innen dieses Planeten. Die offiziellen internationalen und nationalen Anstrengungen zur Umsetzung hehrer Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele entpuppen sich zunehmend als Greenwashing für umweltzerstörende profitorientierte Konzernpraktiken. Es ist inzwischen nicht mehr zu leugnen, dass Klimaschutz – geschweige denn Klimagerechtigkeit – von oben nicht funktioniert. Immer mehr Menschen wird daher klar, dass ernst gemeinte Klimagerechtigkeit darin bestehen muss, die Systemfrage zu stellen. Der Klimawandel ist nur das Symptom eines Systems, in welchem elementare Interessen der meisten Menschen und anderen Tieren den Profit- und Machtinteressen der Herrschenden untergeordnet werden, und in dem Solidarität und Mitgefühl keinen Platz haben. Grundlegende Veränderungen benötigen eine erstarkende globale Bewegung für Klimagerechtigkeit und für „System Change not Climate Change“.

Aktionstage gegen die herrschenden Verhältnissen insgesamt
Die Climate & Justice Games werden die Möglichkeit bieten, neben der EuroTier auch weitere Orte und Protagonisten von Klimawandel, Ausbeutung, Diskriminierung und Ungerechtigkeit aufzuzeigen und zu stören. Die Games richten sich gegen die herrschenden Verhältnissen insgesamt: Kapitalismus, institutioneller und gesellschaftlicher Rassismus, Sexismus und alle Formen von Hierachisierung. Für Klimagerechtigkeit und ein Klima der Gerechtigkeit!

Games-Konzept der Aktionstage
Ob Kletteraktionen, Demonstrationen, Go-Ins, Straßenkreide- oder Blockadeaktionen, oder etwas ganz Anderes – seid einfallsreich und entschlossen. Ihr könnt entweder selbst Aktionen entwickeln oder euch einer anderen anschließen. Wenn möglich, schließt euch schon vorher zu Bezugsgruppen zusammen und plant eure Aktion. Es wird aber auch während der Aktionstage noch die Möglichkeit geben, Bezugsgruppen zu bilden.
Ab dem 15. November werden wir Infrastruktur organisieren und bereitstellen, wie z. B. Rechtshilfe, Küche für Alle, Orte zum Kennenlernen und Besprechen, und Schlafplätze.
Anlaufstelle und Infopunkt ist das Unabhängige Jugendzentrum Korn in Hannover (Kornstraße 28-30)

Die Klimagerechtigkeitsbewegung im Hambi, in Europa und weltweit
Mit den Climate & Justice Games wollen wir auch Solidarität zeigen mit dem Widerstand im Hambi! Das letzte Stück des Jahrtausende alten Hambacher Waldes, der bereits zu großem Teil durch den Braunkohletagebau im Rheinischen Revier zerstört wurde, droht in den kommenden Monaten vom Konzern RWE sowie der Landesregierung die Rodung und damit insbesondere auch die Räumung der Waldbesetzungen. Dabei ist der Hambi in den letzten Jahren zu einem Symbol des Kampfes und der Hoffnung für eine alternative, lebenswerte und klimagerechte Welt geworden.
Wir schließen uns den Forderungen nach dem Erhalt des Hambacher Waldes und dem sofortigen Stopp der Kohleverstromung an! Hambi bleibt – One Struggle One Fight! Wir solidarisieren uns mit den vielfältigen Kämpfen der europäischen und weltweiten Klimagerechtigkeitsbewegung.

Weitergehende und aktuelle Infos erfährst du unter:

www.climate-and-justice.games

Animal Climate Action (AniCA) – Teil des Bündnisses hinter den Climate and Justice Games